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Datum: 13.06.2022

Willkommenskultur in Haan

Seit fast vier Monaten tobt in der Ukraine ein menschenverachtender Krieg, der immer mehr Opfer fordert und immer mehr Menschen dazu zwingt, ihre Heimat zu verlassen. Derzeit ist kein Ende absehbar. Allerdings ist klar, dass viele Orte so zerstört sind, dass dort für etliche Jahre niemand mehr leben kann.

In Haan hat es wie bereits bei vorherigen Fluchtbewegungen eine breite Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Menschen gegeben, die als Kriegsvertriebene aus der Ukraine bei uns angekommen sind. Viele Privatpersonen haben sich bereit erklärt, Heimatlose bei sich aufzunehmen. Aktuell sind insgesamt 174 Personen aufgrund privaten Engagements dezentral über das Stadtgebiet verteilt untergebracht. Dadurch konnte es bis heute vermieden werden, Menschen in die Notunterkunft einzuweisen, die in der Sporthalle an der Adlerstraße eingerichtet werden musste. Insbesondere Frauen und Kindern bleibt damit eine Situation erspart, in der viele Menschen ohne hinreichende Privatsphäre auf engstem Raum zusammenkommen, wo nur ihre elementaren Bedürfnisse befriedigt werden können.

Die Stadtverwaltung ist sehr dankbar dafür, dass viele Kriegsvertriebene privat untergebracht und versorgt werden können. Den Gastfamilien stehen Ansprechpartner_innen im Amt für Soziales und Integration für alle anfallenden Fragen zur Verfügung. Zudem fanden bereits mehrere Austauschtreffen für die Gastfamilien statt.

Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke findet Worte höchster Anerkennung für dieses beispiellose bürgerschaftliche Engagement: „Ich bin sehr dankbar, wie hier in Haan Willkommenskultur jeden Tag gelebt wird. Nicht lange nachdenken, sondern machen! Damit beweisen die Gastfamilien täglich ihre Solidarität mit den Geflüchteten und zeigen das freundliche Gesicht der Bundesrepublik Deutschland und der Gartenstadt Haan.“

Beigeordnete Annette Herz ergänzt: „Viele Haushalte haben bereits vor etlichen Wochen Kriegsvertriebene bei sich aufgenommen und leben seitdem mit Menschen aus einem anderen Land zusammen. Ganz überwiegend klappt das sehr gut, auch wenn die Privatsphäre der Gastfamilien durch den Besuch natürlich eingeschränkt ist. Dennoch appelliere ich an alle Gastfamilien, ihr Engagement noch solange aufrechtzuerhalten, bis eine Anschlussunterbringung gefunden wurde.“

Die Stadtverwaltung ertüchtigt gerade die Unterkunft an der Düsseldorfer Straße, außerdem wird ein Gewerbeobjekt angemietet und ausgestattet. Beide Alternativen stehen jedoch erst in zwei bis drei Monaten zur Verfügung. Gleichzeitig soll die Sporthalle an der Adlerstraße schnellstmöglich wieder für den Schul- und den Vereinssport leergezogen werden. Die Einrichtungsgegenstände (insbesondere Betten, Matratzen, Waschmaschinen, Trockner) werden dann eingelagert und können bei Bedarf schnell wieder aufgebaut werden.

Wenn auch Sie eine private Unterbringung ermöglichen können, nutzen Sie bitte das Online-Formular der Stadtverwaltung: Hilfe für Menschen aus der Ukraine / Gartenstadt Haan