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Datum: 07.03.2022

Internationaler Frauentag am 8. März

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Haan, Nicole Krengel, informiert zum Internationalen Frauentag


Seit 111 Jahren wird sich weltweit für die Rechte von Frauen und Mädchen stark gemacht, um bestehende Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen zwischen Frauen und Männern abzubauen.

Besonders die Coronapandemie hat die Gleichstellung um Jahrzehnte zurückgeworfen. Es sind vor allem die Krisenzeiten, die immer wieder beweisen, dass es die Frauen sind, die neben ihrem Job im Homeoffice auch noch die Betreuung der Kinder im Homeschooling und/oder die Pflegearbeiten von Angehörigen übernehmen. Dabei sind berufliche und familiäre Verpflichtungen ja nicht die alleinigen Aufgaben, die von Frauen abverlangt werden.
Und in diesem Jahr ist es nicht nur Corona, die die Umsetzung der Gleichberechtigung erschwert, sondern auch Zeiten des Krieges.
Die ersten schlimmen Nachrichten kamen aus Afghanistan. Frauen, denen die Rechte abgesprochen werden, die nicht mehr arbeiten dürfen und junge heranwachsende Mädchen, die kein Recht auf Schulbildung mehr haben und damit auf in eine unsichere Zukunft blicken müssen. Hier ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern wieder auf Null gesetzt.
Jetzt tobt ein weiterer Krieg in der Ukraine. Frauen und Kinder dürfen das Land verlassen und fliehen an einen sicheren Ort. Das bedeutet aber, dass sie Ehemänner und Väter im Kriegsland zurücklassen müssen. Die schweren Anstrengungen der Flucht, die Angst, mit denen sie zu einem ungewissen Ziel aufbrechen, nicht wissend, ob sie je wieder ihre Männer sehen werden, müssen diese Frauen alleine ertragen und von ihren Kindern fernhalten. Eine enorme Kraftanstrengung.

Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist Teil unseres demokratischen Grundverständnisses. Frauenrechte sind Menschenrechte, die durch diese und andere Kriege massiv bedroht werden. Es ist unsere Aufgabe, auf solche Ungerechtigkeiten hinzuweisen, Verbesserungen einzufordern, sich zu verbünden und sich für die Frauenrechte einzusetzen. Das diesjährige Motto lautet „Each for Equal“ – „Jede und jeder für Gleichberechtigung“. Zu tun gibt es nach all den ganzen Jahren immer noch genug. Es geht u.a. um Themen, wie die unbezahlte Sorgearbeit, der Schlechtbezahlung in Pflege- und erzieherischen Berufen, die Lohnlücke oder auch um die Tatsache, dass jede dritte Frau in Deutschland Opfer von Gewalt wird. Die Tätigkeitsfelder sind vielfältig. An diese Tatsache soll sich die Gesellschaft jedes Jahr auf neue erinnern und so lange solidarisch zusammenstehen, bis zumindest in weiten Teilen die Gleichberechtigung erreicht ist.

Filmvorstellung am 8. März im Hildener Kino

Als Veranstaltung zum Weltfrauentag wird herzlich in die Filmvorstellung im Hildener Kino zu dem Film von Nigel Cole mit dem Titel »We want Sex« eingeladen. Der Titel verspicht nicht das, wie er im ersten Moment dort steht. Tatsächlich geht es um die Geschichte einer britischen Gruppe von Arbeiterinnen in den Ford-Werken, die im Jahre 1968 kein Einsehen mehr dafür hatten, für die gleichen Näharbeiten nur die Hälfte des Lohnes ihrer männlichen Kollegen zu erhalten. Eine unterhaltsame Darstellung zur Tragweite der Lohngerechtigkeit. Beginn der Veranstaltung am 8.3. ist 19:30 Uhr, der Eintritt kostet 7,50 € und zur Begrüßung wird ein Getränk gereicht.