Die Gartenstadt geht los: Haan macht den Fußverkehrs‐Check NRW 2025
Foto v.l.: Ulrich Hornig, Zukunftsnetz Mobilität NRW / Andreas Krug, Mobilitätsmanager Stadt Haan / Janine Müller, Klimaschutzmanagerin Stadt Haan / Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke / Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.
© go.Rheinland GmbH / Smilla Dankert
Es ist die umweltfreundlichste Fortbewegungsart der Welt, und deshalb soll das Gehen in Haan nun mehr Aufmerksamkeit bekommen: Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ wurde die Stadt Haan vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als Teilnehmer ausgewählt. In dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung ist Haan seit 2022 Mitglied.
„Gehen hält fit und ist gut fürs Klima “, sagte Minister Krischer bei der Urkundenübergabe im Verkehrsministerium. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den »Fußverkehrs-Checks« unterstützen wir Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass zwölf weitere Kommunen – von Werne bis Wachtberg – unser Angebot annehmen. Gemeinsam sorgen wir so für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land. “
Gemeinsamer Einsatz für Fußgänger
„Fußverkehrs-Checks“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), erläutert das Thema: „Ohne Fußweg kein ÖPNV und andersrum. Im VRR betrachten wir die Rahmenbedingungen: Wie ist die Situation vor Ort und mit welchen Maßnahmen können die Belange von Fußgängern besser berücksichtigt werden? Wichtig ist das beispielsweise beim Aufbau von Mobilstationen. Als Träger der Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr des Zukunftsnetz Mobilität NRW unterstützen wir damit die Förderung des Fußverkehrs auf kommunaler Ebene.“ Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerschaft kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden. Um einen professionellen und zielführenden Ablauf zu gewährleisten, begleitet und moderiert ein Fachbüro den Prozess und wertet die Ergebnisse aus, damit die Verwaltung in Haan darauf mit konkreten, bedarfsgerechten Maßnahmen aufbauen kann. 31 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Konkrete Pläne in Haan
Die Stadt Haan fängt nicht bei null an: „Als wohl einzige Kommune haben wir in den letzten Jahren bereits zwei Fußverkehrs-Checks auf eigene Faust durchgeführt und konnten so bereits erste Erfahrungen sammeln.“, so Janine Müller, Leiterin der Stabsstelle für Klima, Umwelt und Mobilität. „Wir freuen uns nun aber sehr, die tatkräftige Unterstützung eines Fachbüros für eine Weiterentwicklung und Ausweitung des Formats zu erhalten. Wir starten zeitnah in die Planung und überlegen, wo wir in diesem Jahr ansetzen wollen.“, ergänzt Mobilitätsmanager Andreas Krug. „Durch den professionellen Check und die Begleitung durch ein Fachbüro bekommen wir die Chance, aktiv in die Fußverkehrsförderung einzusteigen und gleichzeitig die Bürgerbeteiligung voranzutreiben.“, freut sich Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke. Weitere Informationen finden sich unter www.haan.de/fußverkehrscheck.
Bewährte Methode für Kommunen
Seit 2019 bietet das Zukunftsnetz Mobilität NRW seinen Mitgliedern den „Fußverkehrs-Checks NRW“ an. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürger*innen und Expert*innen erarbeitet werden. Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät die Kommunen auf Wunsch zur Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Nordrhein-Westfalen übernommen.