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Datum: 10.02.2025

Haushaltsbefragung „Mobilität in Städten – SrV 2023“

Stadtspezifische Ergebnisse zeigen Veränderung der Alltagsmobilität in Haan

Vor rund einem Jahr konnte die Feldzeit des aktuellen Durchgangs der Zeitreihenunter-suchung "Mobilität in Städten – SrV“ erfolgreich abgeschlossen werden. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden Erkenntnisse und Grundlagendaten für die örtliche und regionale Verkehrs- und Mobilitätsplanung bereitgestellt. Insgesamt wurden im Rahmen der SrV 2023 in mehr als 500 deutschen Städten und Gemeinden über 270.000 Personen zeitgleich zu ihrer Alltagsmobilität befragt. In Haan haben rund 1.000 Personen an der Befragung teilgenommen.

Die TU Dresden, die das Projekt koordiniert und wissenschaftlich leitet, hat der Stadt Haan nun erste Teilergebnisse der SRV 2023 übergeben. Die Auswertungen bieten ein differenziertes Bild der gemeindespezifischen Mobilität. Verglichen mit der Erhebung vor rund zehn Jahren (SrV 2013) zeigen sich in Haan u. a. folgende Ergebnisse und Trends:

  • 37,9 Prozent der Personen sind in einer Woche multimodal, also mit mehreren Verkehrsmitteln, unterwegs.
  • Es gibt 1,8 Fahrräder pro Haushalt (SRV 2013: 1,6 Fahrräder). Davon haben inzwischen 28,9 Prozent einen Elektroantrieb.
  • Der Motorisierte Individualverkehr (MIV) ist zwar nach wie vor die Nummer eins bei der Verkehrsmittelwahl in Haan und dominiert den Alltag (54 % Verkehrsaufkommen bzw. 74 % Verkehrsleistung). Die Wahl fällt aber seltener auf Verkehrsmittel des MIV, also insbesondere den Personenkraftwagen (Pkw). Dies gilt anteilmäßig für alle Wegzwecke (eigener Arbeitsplatz (-8 %), Einkauf (-6 %), Freizeit (-6 %), Kita / Schule, Ausbildung (-3 %) und andere (-4 %) und auch für die verschiedenen Distanzen, ausgenommen der Entfernungsklasse „über 3 bis 5 km“ (+4 %)).
  • Die Bedeutung des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) (9 % Verkehrsaufkommen bzw. 17 % Verkehrsleistung) ist mit leichten Veränderungen weiterhin hoch. Der ÖV nimmt je nach Indikator Rang 2 oder 3 bei der Verkehrsmittelwahl ein. Die Verkehrsleistung ist etwas gestiegen (+1 %). Der ÖV wird aber anteilig etwas weniger genutzt (-1 % im Binnenverkehr und über alle Wege). Die Einstellung zum Verkehrsmittel im Alltag wird ungünstiger bewertet als die örtliche Situation.
  • Das Fahrrad hat stark an Bedeutung gewonnen (8 % des Verkehrsaufkommens bzw. 5 % der Verkehrsleistung). Damit wird ungefähr jeweils eine Verdoppelung erreicht.
  • Gewinner bei der Verkehrsmittelwahl ist der Fußverkehr (30 % Verkehrsaufkommen bzw. 4 % Verkehrsleistung). Die Entwicklung geht so weit, dass er nun sogar in der zweithöchsten Entfernungsklasse (über 3 bis 5 km) sichtbar ist.
  • Mobilitätsteilhabe: Der Anteil der mobilen Personen hat sich verringert.
  • Das Homeoffice verändert Mobilität: 20,2 % der Berufstätigen arbeiten den ganzen Tag von zu Hause aus und haben an diesem Tag keine Arbeitswege.
  • Es gibt eine veränderte tageszeitliche Verteilung von Aktivitäten und der Mobilität.
  • Die Nachmittagsspitzenstunde hat sich in Haan auf 15:31-16:30 Uhr verschoben und beginnt nun eine halbe Stunde früher.

Aus Sicht der Stadt spiegeln die Ergebnisse zur Alltagsmobilität zum einen allgemeine Veränderungen in vielen Lebensbereichen, insbesondere der Arbeit und Mobilität wider. Gleichzeitig zahlt sich die strategische Ausrichtung der Stadt Haan auf eine nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität aus. In deren Zuge wurde u. a. die Infrastruktur für den Umweltverbund erweitert und verbessert – von geschützten und barrierefreien Wegen bis hin zu Fahrradabstellplätzen und Beschilderungen.

Nach erster Einschätzung der TU Dresden zeigen sich in der SrV 2023 städteübergreifend sichtbare Veränderungen der Mobilität in jeweils stadtspezifischer Ausprägung. Dies spiegele möglicherweise eine gesellschaftliche Dynamik (der zurückliegenden fünf Jahre) wider. Nähere Einzelheiten werden der Stadt Haan im weiteren Verlauf der Aktivitäten der TU Dresden einschließlich einer Abschlussveranstaltung im März bekannt gegeben.