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Datum: 16.02.2023

K.O.-Tropfen und "Luisa ist hier". Gleichstellungsbeauftragte des Kreises informieren vor Karneval

Wenn das jecke Treiben rund um die anstehenden Karnevalstage beginnt, steigt vielerorts auch der Alkoholkonsum. „Doch Vorsicht, es lauern leider auch Gefahren durch K.O.- Tropfen“, informieren die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann. Die Flüssigkeit wird unbemerkt in offenstehende Getränke der Opfer gegeben; die enthaltenden Substanzen können zu schweren körperlichen Folgen führen. Symptome sind Schwindel, Übelkeit, bis hin zu Willenlosigkeit und Bewusstlosigkeit. Oft wird die Situation ausgenutzt, um die Opfer sexuell zu missbrauchen oder auszurauben. Die Tropfen sind farblos, geruchlos, fast geschmacklos und sind vor dem Trinken kaum zu bemerken.

Wie können Sie sich schützen?

Um sich zu schützen, weisen die Gleichstellungsbeauftragten auf allgemeine Vorsichtsmaßnahmen hin: Keine Getränke von Fremden annehmen, Gläser nicht unbeaufsichtigt abstellen und keine bereits geöffneten Flaschen annehmen.

Was ist zu tun?

Wenn der Verdacht besteht, dass Tropfen verabreicht wurden, rufen Sie die Polizei: Notruf 110. Bitte beachten Sie, dass K.O.-Tropfen nur kurze Zeit im Körper festzustellen sind. Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst unter 112 oder suchen Sie umgehend die nächste Notfallambulanz auf, wenn akute Symptome auftreten. Verständigen Sie das Personal und lassen Sie Opfer nicht allein oder von fremden Personen nach Hause bringen. Weitere Tipps gegen K.o.-Tropfen gibt es auch hier: https://weisser-ring.de/tipps-gegen-k-o-tropfen 

Wer hilft bei der emotionalen Aufarbeitung?

Wenn Frauen nach einem Vorfall Hilfe bei der Bewältigung benötigen, können sie sich an die Beratungsstelle des SKFM Mettmann wenden: Tel.: 02104 14 19 – 226 oder an das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, Tel.: 08000 116016. Auch Männer können Opfer von K.O.-Tropfen werden. Unterstützung gibt es beim Hilfetelefon „Gewalt an Männern“: 08000 1239900.

Hilfsmittel

„Schutz vor K.O.-Tropfen bieten wiederverwendbare Kronkorken aus Silikon oder Stopfen (Spikeys), die in den Flaschenhals gedrückt und ein Strohhalm hineingesteckt werden kann“, informieren die Gleichstellungsbeauftragten weiter. Zwar bieten diese Hilfsmittel, die im Handel erhältlich sind, keine 100%ige Sicherheit, den Täter_innen wird es aber erschwert, die Tropfen unbemerkt zu verabreichen. „Wenn Sie ein bisschen aufeinander achten und verantwortungsvoll handeln, steht dem Feiern an den närrischen Tagen nichts im Wege“, so die Gleichstellungsbeauftragten.

Schutzprogramm "Luisa ist hier"

In Haan ist erneut das Schutzprogramm „Luisa ist hier“ installiert worden. „Luisa ist hier“ ist ein Code für Frauen und Mädchen, die sich in einer unangenehmen Situation befinden, aus der sie allein nicht mehr herauskommen. Anlässlich der bevorstehenden närrischen Tage haben der SKFM Mettmann e.V. und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Haan erneut die Haaner Gastronomie um Unterstützung gebeten. Durch die Unterstützung der Gastronomie wird ein klares Zeichen gesetzt, dass Gewaltübergriffe in dieser Lokation nicht geduldet werden. Ebenfalls aufgeklärt sind die Rettungskräfte rund um den Familienkarnevalszug. Wo „Luisa“ zu finden ist, erkennen Frauen und Mädchen, wenn auf der Damentoilette ein entsprechender Aufkleber bzw. ein Poster zu finden ist.
Interessierte, bisher noch nicht angesprochenen Gastronomiebetriebe können sie sich jederzeit sowohl an die Gleichstellungsbeauftragte als auch an den SKFM Mettmann e.V. wenden.